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  4. Eisenhut, Engelstrompete, Stechapfel: Diese giftigen Pflanzen haben im Familiengarten mit Kindern nichts zu suchen

Vorsicht beim Gärtnern und Spielen

Diese giftigen Pflanzen gehören nicht in den Familiengarten

Gärtnern mit Kindern macht nicht nur Spass – es bringt den Kleinen auch die Natur näher. Allerdings sollte man mit Kleinkindern gut darauf achten, welchen Pflanzen man im Garten ein Plätzchen gibt. Hier erfahrt ihr, welche gefährlich sein können.

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Giftige Pflanzen haben im Familiengarten nichts verloren.

Gärtnern mit Kindern macht Spass. Man sollte aber genau darauf achten, welche Pflanzen sich im Garten befinden.

Getty Images

Die Temperaturen steigen und wir sind wieder öfter im Freien. Höchste Zeit also, den Garten auf Vordermann zu bringen. Am besten tut ihr das gemeinsam mit den Kindern. Für sie ist es besonders faszinierend, den selbst gepflanzten Blumen beim Wachsen und Blühen zuzusehen, eigene Beeren zu ernten und einfach ein wenig mit den Händen im Dreck zu wühlen. Dabei können sie auch auf spielerische Weise einiges über unsere Natur lernen.

Damit die Kinder aber unbeschwert im Garten herumtollen und werkeln können, solltet ihr darauf achten, dass sich im Familiengarten keine giftigen Pflanzen befinden. Für kleine Entdecker ist es nämlich nur allzu verlockend, sich Blüten, Beeren und Blätter in den Mund zu stopfen. Oft ist das völlig ungefährlich, manchmal führt es zu kurzzeitigen Bauchschmerzen, aber einige Pflanzen können auch schwere Vergiftungen herbeirufen.

Zu diesen giftigen Pflanzen zählen zum Beispiel:

  • Blauer Eisenhut: Sie gilt als die giftigste Pflanze in Europa und ihr Gift kann über die Haut und Schleimhaut aufgenommen werden. Bereits durch das Berühren der Knolle können Taubheitsgefühle und Herzrasen auftreten. Wird das Gift über die Schleimhäute aufgenommen, führt das innert weniger Stunden zum Tod
  • Engelstrompete: Auch sie zählt zu den giftigsten Pflanzen. Durch ihre grossen Blüten fasziniert sie Kinder aber besonders. Berührt man diese jedoch, kann das zu Krampfanfällen, Lähmungen und Halluzinationen führen.
  • Fingerhut: Auch diese Pflanze sieht sehr schön aus und ist deshalb in vielen Gärten anzutreffen. Allerdings sind alle Pflanzenteile hochgiftig. Bereits der Verzehr von ein, zwei Blättern kann zum Tod führen.
  • Herbstzeitlose: Sie breitet sich oft von selbst auf feuchten Wiesen aus. Doch Eltern von Kleinkindern sollten sich daran nicht erfreuen: Schon der Verzehr von kleinen Mengen von Samen, Knollen und Blättern kann ohne entsprechende Behandlung tödlich sein. Erste Vergiftungs-Symptome sind Schluckbeschwerden, Erbrechen, Durchfall und Krämpfe.
  • Riesen-Bärenklau: Hier führt bereits eine kurze Berührung zu Verbrennungen der Haut.
  • Schwarze Tollkirsche: Die Tollkirsche ist zum Glück selten in Gärten anzutreffen, dafür umso häufiger im Wald. Kinder müssen darum unbedingt wissen, dass sie die schwarzen Beeren nicht essen dürfen. Bereits wenige Beeren können bei Kindern zum Tod führen.

 

 

Wunderschön, aber leider hochgiftig: Der Fingerhut.

Wunderschön, aber leider hochgiftig: Der Fingerhut.

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Ebenfalls giftig, aber nicht ganz so stark wie die bereits erwähnten Pflanzen sind unter anderem Maiglöckchen, Oleander, Osterglocken, Blauregen, Christrosen und Alpen-Veilchen.

Hilfe bei Vergiftungen

Doch was tun, wenn ein Kind trotz aller Vorsichtsmassnahmen in Kontakt mit einer giftigen Pflanze kam oder einen giftigen Pflanzenteil in den Mund genommen hat?

Als erstes sollte man die giftigen Pflanzenteile sofort aus dem Mund entfernen. Ist das Kind bewusstlos, hat es einen Atem- oder Kreislaufstillstand, dann muss sofort der Notruf unter der Nr. 144 angerufen werden.

Ansonsten kann man sich bei Tox Info Suisse unter der Telefonnummer 145 Hilfe holen. Die Fachpersonen benötigen von euch folgende Angaben:

  • Alter des Kindes
  • ungefähres Gewicht
  • Art der Pflanze
  • ungefähre Menge, die eingenommen wurde
  • Zeitpunkt der Einnahme
  • Symptome
  • Im Idealfall ein Bild der Pflanze

Tox Info Suisse rät ausserdem, wenn das betroffene Kind wach ist, kein Erbrechen herbeizuführen aber den Mund auszuspülen. Hat das Kind eine nichtschäumende Substanz zu sich genommen, soll es einen bis zwei Deziliter klare, fettfreie Flüssigkeit möglichst rasch trinken. Schäumt es aus dem Mund, sollte nur ein Schluck getrunken werden. 

Kam es zu Hautkontakt mit giftigen Pflanzenteilen, sollte die benetzte Kleidung sofort entfernt und die betroffene Hautpartie ausgiebig mit fliessendem lauwarmem Wasser abgespült werden. Bei Spritzern in die Augen rät die Fachstelle, die Augen zehn bis fünfzehn Minuten mit lauwarmem Wasser auszuspülen. Wichtig ist ausserdem, dass der Kopf dabei auf die Seite des verletzten Auges geneigt wird, um das nicht betroffene Auge zu schonen.

Von fei am 3. Mai 2024 - 07:00 Uhr